Noch am 5. August lagen die Wettquoten für den Spitzenkandidaten der SPD, Olaf Scholz, bei 21 – eine Woche später liegt die Quote nunmehr bei 7. Dies entspricht einer Reduktion von 67 Prozent, wobei ein geringer Wert für eine höhere Eintrittswahrscheinlichkeit steht. Geht es nach den Buchmachern, dann befindet sich der amtierende Bundesfinanzminister dieser Tage auf der Überholspur. Auch Suchmaschinendaten zeigen auf, dass das Momentum deutlich für Olaf Scholz spricht, wie aus einer neuen Infografik von Wette.de hervorgeht.
Am 6. Mai lagen die Wettquoten für den Spitzenkandidaten Olaf Scholz unterdessen noch bei 34. Zu diesem Zeitpunkt lag die Quote für Annalena Baerbock (Bündnis 90/Die Grünen) noch bei 2,87, im Falle von Armin Laschet (CDU) bei 1,4. Kaum einer hielt einen Sieg des SPD-Kandidaten zu diesem Zeitpunkt für realistisch, doch das Blatt scheint sich zu wenden. Während die Quoten für Armin Laschet stabil sind, erhöhten sich diese bei Herausforderin Baerbock in besagtem Zeitraum um 144 Prozent. Der Gewinn bei Wettanbietern speist sich aus dem Wetteinsatz multipliziert mit der Wettquote.
Wie die Infografik aufzeigt, sind zahlreiche Beobachter der Auffassung, dass die Quoten der Wettanbieter aussagekräftiger und präziser sind als Umfragewerte. Zahlreiche Gründe sprechen für die These: so kommt es bei Wetten nicht zu “sozial erwünschten Antworten”, zudem sehen die Buchmacher bereits länger im Voraus, auf welche Kandidaten und Parteien die Tipper setzen. Darüber hinaus werden Fragen von Umfrageinstituten häufig unvorbereitet und spontan beantwortet, Tippspieler indes wägen womöglich sorgfältiger ab.
Buchmacher und die Bundestagswahl
Nach wie vor ist auch gemäß den Buchmachern ein Sieg von Armin Laschet am wahrscheinlichsten, allerdings konnte Olaf Scholz zuletzt stark zulegen. Auch Google-Daten bestätigen den Trend. So notiert der Google-Trend-Score für den Suchbegriff Olaf Scholz aktuell bei 69, wohingegen Armin Laschet lediglich auf einen Wert von 19 kommt, Annalena Baerbock indes liegt weiter abgeschlagen bei 5. Der Wert steht für das relative Suchvolumen, wobei 100 für das größtmögliche Aufkommen steht. Insbesondere in den letzten Tagen und Wochen informieren sich immer mehr Bundesbürger über den SPD-Kandidaten.
In puncto künftiger Regierungskoalition sehen die Buchmacher die größte Wahrscheinlichkeit für eine Kombination aus CDU/CSU sowie Bündnis 90/Die Grünen. Die Wettquote beläuft sich hierbei auf 4, wie aus der Infografik hervorgeht. Demnach ist eine Regierung von CDU/CSU, Bündnis 90/Die Grünen und der FDP am zweit-wahrscheinlichsten.
Wetten auf politische Ereignisse mögen noch eine Nische sein, doch erfreuen sich immer größerer Beliebtheit. Dabei haben Nutzer von Wettdiensten auch mitunter die Möglichkeit, auf exotische Ereignisse Geld zu setzen: beispielsweise darauf, ob Philipp Lahm vor 2030 Bundeskanzler wird.
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